Die Aufzucht der männlichen Nachkommen der Legehennenlinien,die sog Bruderhahnmast, wird als eine der möglichen Alternativen zum Töten männlicher Eintagsküken angesehen. Im Rahmen eines Gutachtenauftragsfür das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft undVerbraucherschutz wurde zu dieser Thematik ein Literaturreview durchgeführt.Die wenigen wissenschaftlichen Publikationen zur Bruderhahnmastbeziehen sich größtenteils nicht auf die Haltung selbst, sondern eher aufLeistungsdaten und Daten zur Schlachtung. In Bezug auf die Tiergesundheitscheint die Aufzucht der Bruderhähne weitgehend unproblematisch. Erfahrungenaus der Legehennenhaltung können genutzt werden, um die längereHaltung von Bruderhähnen zu optimieren (zB hinsichtlich Stallstrukturierung,Impfungen). Grundsätzlich existiert in der Mast von Bruderhähnen ein Zielkonfliktzwischen der (ökologischen) Nachhaltigkeit und der tierethischen Verantwortung.Die längere Mastdauer und der höhere Futterverbrauch der Bruderhähnewirkt sich nachteilig auf die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeitaus. Der Einsatz von extensiveren Proteinquellen bietet hier zB dieMöglichkeit, unter Einhaltung ethischer Anforderungen, den ökologischenZielen stärker Rechnung zu tragen. Hähne des Legetyps zu „mästen“ ist zurZeit jedoch keine Alternative für den Massen- oder Weltmarkt. Für eineNische trägt dieser Ansatz aber zur Diversifizierung des Marktes bei.